Auf Leuchtturmjagd

Schon früh haben wir Åna-Sira bei bedecktem Himmel verlassen. Es wurde Zeit, der Sonne wieder hinterher zu reisen, denn leichte Entzugserscheinungen machten sich breit…
Schnell noch einkaufen in Flekkefjord und weiter ging es nach Lista Fyr zum Leuchtturm. Da hatten wir auch die Sonne wieder eingeholt und gaben sie für den Rest des Tages auch nicht mehr her. Wir spazierten über das Leuchtturmgelände und ließen uns dabei kräftig den Wind um die Nase wehen.
Nach dem Genuss der 1A Fernsicht fuhren wir noch vor dem Mittagessen weiter bis nach Farsund und suchten dort schon den Übernachtungsplatz „Farsund Bobilcamping“ direkt am Fjordeingang auf. Ich hielt zwischendurch schon mal die Angel hinaus, doch erstmal ohne Erfolg. Wir machten uns auf Stadterkundung und nahmen dabei den Flair eines schönen Küstenortes mit. Ein Besuch war und ist wirklich lohnenswert!
Zurück am Womo war Spielzeit für Fabian angesagt. Neben sommerlichem Wetter, Pampers wechseln mit Aussicht und den Vorbereitungen zum Abendessen verging schnell der Tag.
Am Abend ergab sich dann noch mal die Chance zum Angeln und Tat Sache, eine einzige ausgewachsene Makrele verirrte sich an meinen Haken. Fabians Abendessen war damit gesichert… ;-)

Gut geschlafen und mit einem Top Sonnenaufgang über der Fjordlandschaft begannen wir den Tag. Das konnte ja was werden. Wir ließen uns ausgiebig Zeit zum Frühstück, Abwasser lassen und Frischwasser tanken. Voll ausgestattet hatten wir unser Ziel fest im Blick! Auf ging es zum Südkapp, dem südlichsten Punkt Norwegens. Dieser Punkt wird, wie soll es anders sein mit einem Leuchtturm, dem Lindenes Fyr, markiert. Diesen Leuchtturm erreichten wir auch schon kurz vor der Mittagspause bei strahlendem Sonnenschein und kurze Hosen Wetter. Der Wahnsinn…
Nun haben wir all unsere norwegischen Wegeziele erreicht:

  • Den östlichsten Punkt mit der „Grense Jakobselv“ an der russischen Grenze,
  • den nördlichsten Punk, na klar mit dem Nordkapp und
  • den südlichsten Punkt, dem Südkapp am Lindenes Fyr Leuchtturm.

Nur das Vestkapp haben wir nicht mitgenommen. Westlichster Punkt unserer Reise war Ålesund, ca. 20 km Luftlinie vor dem eigentlichen Vestkapp!
Wir kletterten über die Felsen hoch zum Leuchtturm und konnten von der 1A Aussicht kaum genug bekommen! Immer wieder im Laufe des Tages ließen wir den Blick über die Klippen schweifen. Ein Schild vor dem Parkplatz wies dann noch auf die Entfernung zum Nordkapp hin. Nur 2518 km! Wir haben irgendwie deutlich mehr, bzw. fast das doppelte für die Strecke auf der Uhr. Immer dieses Zick-Zack fahren… ;.)
Am Nachmittag, bzw. frühen Abend ließen wir einfach mal die Seele baumeln, bevor auch Fabian total Müde und glücklich in sein Bett viel. Natürlich hatte ich an diesem Tage mit 100% Sonnenschein mir den Sonnenuntergang nicht entgehen lassen, sondern hielt ihn mit etlichen Schnappschüssen für die Ewigkeit fest.
Was für ein Tag (10. September 2014)!

Es kam, wie es kommen musste… Wir machten schon früh die Augen auf, ich schaute nach draußen und was sah ich, die Sonne! Ein Traum von Wetter und das den ganzen lieben langen Tag an.
Keiner von uns möchte sich über das Wetter beschweren und so langsam kommen aus der Heimat doch die Bitten, dass wir dieses Wetter mit nach Hause bringen mögen. Natürlich machen wir das!
Wir starteten langsam und genossen schon ausgiebig das Frühstück getreu dem Motto „Eile mit Weile“. Die letzten Tage hier in Norwegen bleibt genug Zeit, die wir einfach mal zum trödeln nutzen möchten. Alle Sachen wurden wieder gut verstaut und ich startete den Motor. Fabian und Melly hatten für den Tag eine Abenteuerreise gebucht. Immer entlang der Küste über schmalere als schmale und enge Straßen. Wir waren auf der Suche nach dem perfekten Stellplatz für die kommende Nacht. Vor Kristiansand machten wir Mittagsrast in Høllen (nicht Hollen bei Halle in Westfalen!). Weiter auf der Suche mussten wir langsam unsere rosa rote Brille abnehmen was die Anforderungen an den Stellplatz betrafen und landeten so in Lillesand an einem Hafenkai. Ein reiner Wohnmobilstellplatz in bester Lage für 200 NOK die Nacht mit Strom und sanitären Anlagen. Ganz nett!
Am Nachmittag machten wir dann noch die Küstenstadt unsicher und kauften neben Salat noch etwas Fisch zum Abendessen ein. Die Möglichkeiten hier „Dick Fisch“ zu fangen war ohne Boot nur sehr schwer möglich. Die eine Makrele aus dem Kühlschrank, das Filet aus der Tiefkühltruhe des Supermarktes und frischer Salat hatten es dann doch noch gerichtet!

Kleiner Nachtrag: Wie sieht eigentlich unser perfekter Stellplatz aus?

  • Kostenloser, ebener, trockener Stellplatz, leicht ansteigend in Blickrichtung
  • Stellplatz MIT Aussicht
  • Großer Holzfußboden vor dem Ausstieg
  • Nähe zur Stadt (Fußläufig erreichbar)
  • Buggy taugliche Wege
  • Etwas Schatten durch zwei Bäume (auch gut für die Hängematte/Wäscheleine)
  • Rasen vor dem Wohnmobil zum Spielen für Fabian
  • Keine kleinen Steine oder ähnliches die unser Kind essen würde
  • Gutes Wetter
  • Frei verfügbares Internet über WLAN
  • Sitzbank aus Holz in unmittelbarer Nähe
  • Direkte Angelmöglichkeit mit willigen Fischen (inkl. Boot)
  • Eine Grillhütte/Grillmöglichkeit
  • Ver- und Entsorgungsstation mit befahrbarem Bodeneinlass

Neuer Tag, neues Wetter! Sonne natürlich und sie strahlt schon früh mit Fabian um die Wette… Wenn einer am Morgen gute Laune hat, dann ist er es!
Wir lassen uns auf dem Stellplatz in Lillesand richtig Zeit, gingen noch einmal ins schöne Städtchen, bevor wir unseren Fahrtag erst nach dem Mittagessen starteten. Die Navigatorin hatte wieder die besten Straßen voll nach meinem Geschmack ausgesucht. Abenteuerlich ging es hoch und runter, mal rechts, mal links, upps. – Sackgasse! Zeitweise glaubten wir, dass genau diese Straßen nur ein bis maximal zwei Mal im Jahr von Wohnmobilen befahren werden. Kilometer weit ging es durch die grüne Pampa und auf einmal, die Straße wurde breiter, Parken verboten Schilder an den Seiten und vor uns lag ein Parkplatz mit über 300 Parkplätzen direkt am Yachthafen. Riesig und witzig zu gleich! Zu dieser Jahreszeit herrschte hier jedoch tote Hose… Immerhin ernteten wir noch einen raschen Blick auf den Lyngør Fyr Leuchtturm, der vor uns auf einer vorgelagerten Insel lag.
Auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz hatten wir jedoch wenig Erfolg und so landeten wir auf dem Campingplatz „Moen Camping“ am Fjordende. Auch hier war der Hund begraben und wir waren neben zwei weiteren Womos die einzigen Gäste auf dem riesigen Platz.
Direkt am Wasser gab es noch gegrilltes zum Abendessen, bevor dieser Blogeintrag vervollständigt wurde.

Und ab Online damit, natürlich wieder nett bebildert! ;-)